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Vor ein paar Tagen hatte ich die Gelegenheit Gedanken in Aktion zu erleben. Ich war im Bad dabei mich für den Tag zu richten als der Gedanke kam „Boah – ich bin sooo müde“. Da unser Verstand immer nach Gründen für das sucht, was wir erleben – in diesem Fall meine Müdigkeit – kam dann gleich der nächste Gedanke. „Und ich muss zur Arbeit“. Der nächste Gedanke „Ich habe gar keine Lust.“ Der nächste: „Ich will eigentlich nur zu Hause bleiben und mich ausruhen. Das ist einfach nicht richtig, dass ich da immer aus dem Haus muss. Eigentlich will ich doch…“ Und in dem Moment wurde mir klar, dass ich nur denke.

 

Wie meine ich das mit „dass ich nur denke“? Nun, Realität war, dass ich müde war. Nicht mehr, nicht weniger. Manchmal ist man einfach müde. Vielleicht war man am Tag davor sehr aktiv. Oder der Körper ist gerade mit Eindringlingen beschäftigt ohne dass z.B. eine Erkältung schon sichtbar ist. Oder man hat unruhig geschlafen. Oder der Biorhythmus ist gerade in einer Phase, wo nicht so viel Energie zur Verfügung steht. Das ist alles natürlich und nichts worüber es sich lohnt den Kopf zu zerbrechen. In meinem Fall war es tatsächlich so, dass ich zwei verkürzte Nächte hinter mir hatte. Die eine dank einer versehentlich gelöschten Homepage, die andere dank unseres süßen 4-jährigen Schlafräubers. Es hatte also so gar nichts mit meiner Arbeit zu tun.

Wenn ich aber nicht gesehen hätte, dass ich gerade in einen Denkstrudel abdrifte, wäre ich mit einer ganz anderen Energie in den Tag gestartet. Die Spirale hätte sich immer weiter nach unten gedreht und bestimmt wäre irgendwann der Gedanke „ich muss mir was anderes suchen“ gekommen. Der Punkt ist – mir macht meine Arbeit meistens Spaß. Und zwar immer dann, wenn ich präsent bin. Manchmal drifte ich in solche Gedanken ab. Und lasse sie einfach vorbeiziehen. Denn ich weiß, dass es nur Gedanken sind. Sie sagen nichts über meine Arbeit aus, sondern nur etwas darüber, was ich gerade denke. Mit den dazu passenden Gefühlen. Und klar, wenn ich denke „dass ich das hier nicht will“ dann fühle ich mich schlecht.

Wir hören immer wieder, dass wir nur den richtigen Job brauchen. Etwas mit Sinn. Oder die richtigen Leute um uns herum. Dann geht es uns gut. Fakt ist – ich im schönsten Traumjob gibt es Dinge, die mir keinen Spaß machen. Und dann? Wieder wechseln? Uns geht es gut, wenn unsere Gedanken gerade „gut“ sind. Wir fühlen was wir denken. Habe ich „negative“ Gedanken fühle ich mich entsprechend. Jedes Mal den Job wechseln, nur weil ich mal doofe Gedanken habe? Ziemlich viel Aufwand. Und wenn es nicht nur „mal“ ist, sondern gefühlt ein Dauerzustand. Dann wird es höchste Zeit zu lernen präsent zu sein. Denn wenn wir absolut, vollkommen im Moment sind, dann haben wir auch keine Gedanken oder sie ziehen einfach vorbei. Das ist eine ziemlich einfach Lösung um überall seinen Traumjob zu finden.