Select your language

Wir haben uns ja so eine kleine schwarze pelzige Nervensäge ins Haus geholt. Ich meine unsere "neue" Katze. (Sie ist auch schon ein Jahr alt, also nicht mehr ganz so "neu".) Es gab schon einige Katzen in meinem Leben, für die ich Dosenöffner war. Aber sowas wie dieser Rabauke habe ich noch nicht erlebt. Es ist manchmal richtig anstrengend, was sie so treibt und anstellt. Und manchmal würde ich sie am liebsten rausschmeisen und nicht mehr ins Haus lassen, weil ich so genervt bin. Von dem was sie tut. Denn es ist so - ich liebe diesen kleinen Racker. Auch wenn sie wild ist und in ihrem Übermut manchmal kratzt und beißt. (Zum Glück waren meine bisherigen Katzen ganz anders - es hat eindeutig etwas mit ihrem Character zu tun, nicht mit der "Erziehung".) Klar in dem Moment bin ich erstmal wütend. Aber sie macht es nicht um mich zu ärgern. Irgendetwas stört sie und sie kann es nicht anders mitteilen. Ich habe ihre Katzengrenze überschritten. Und das zeigt sie mir. Auf für mich manchmal schmerzhafte Weise - leider. Doch wenn sie mal später heim kommt als üblich, dann merke ich, dass egal was sie tut, ich habe sie lieb. Und ich will sie nicht mehr missen. Sie bringt nämlich auch ganz viel Freude in unser Leben.

Auch gegenüber unserer Tochter versuche ich immer deutlich zu machen, dass mich ein gewisses Verhalten nervt. Und nicht sie - oder eben die Katze. Und dass das erstmal mein Problem ist. Ich kann niemanden ändern. Ich kann versuchen zu verstehen, warum sich jemand verhält wie er sich verhält. Ich kann versuchen herauszufinden, warum ich ein bestimmtes Verhalten nicht mag. Aber ich kann nichts erzwingen. Weder bei mir, noch bei anderen. Der Punkt ist, wenn ich sage "du nervst" dann urteile ich über den anderen und sage, dass was mit ihm nicht stimmt. Dazu habe ich kein Recht. Und ich mache mich zum Opfer. Solange der andere sich nicht ändert, bin ich verdammt genervt zu sein. Wirklich?

Denkt mal darüber nach und lasst mich wissen zu welchem Schluss ihr gekommen seid.

 

PS: Es gibt tatsächlich einen passenden Songtitel zu diesem Bog-Eintrag: Roy Black - Und trotzdem, ich liebe dich *rofl*