Auch wenn ich schon lange keine „Guten Vorsätze“ mehr überlege und sie verfolge hat der Jahreswechsel doch einen gewissen Reiz. Das Datum ist natürlich von uns Menschen willkürlich festgelegt. Was aber nichts an der Tatsache ändert, dass ab einem gewissen Punkt die Erde eine neue Runde um die Sonne dreht. Gelegentlich innezuhalten und zu reflektieren, finde ich ein schönes Ritual. Wenn ich dann dabei entdecke, dass ich bestimmte Dinge gerne anders hätte, dann bietet das die Gelegenheit eine neue Richtung einzuschlagen. Letztendlich ist es egal ob das zu Beginn des neuen Kalenderjahres, Lebensjahres, Schuljahres oder sonstigen Jahres ist. Es ist auch nicht verboten das mehrmals im Jahr zu machen. Der Jahreswechsel bietet sich dennoch irgendwie an – schon, weil viele ein paar Tage Urlaub haben und nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich mal zur Ruhe kommen.
Für mich stellt sich jedes Mal eine ganz besondere Begeisterung ein, wenn ich mich für ein bestimmtes Projekt entschieden habe. Mit Projekt meine ich etwas, das nicht an einem Tag erledigt werden kann – oder wenn dann nur, wenn ich mir den ganzen Tag dafür reserviere. Irgendwelche Ideen, was ich machen könnte, habe ich immer wieder. Doch die Dinge, die etwas Planung benötigen, die haben für mich diesen Zauber. Meistens weiß ich noch nicht, was im Detail auf mich zukommt. Letztes Jahr haben wir zum Beispiel entschieden unserer Tochter ein Hochbett zu bauen. Die Grundidee mit Regalen drunter war recht schnell klar. Alles andere durfte sich entwickeln. Tatsächlich ist das Bett immer noch nicht ganz fertig. Es fehlen noch ein paar Kleinigkeiten. Aber es ist benutzbar und sieht ziemlich cool aus – nämlich wie eine Burg.
Diese „ich weiß in welche Richtung ich möchte, aber ich kenne den Weg noch nicht“ – das ist für mich, was den Zauber ausmacht. Viel zu oft machen wir das kaputt, weil wir denken, wir bräuchten den perfekt Plan und müssten alles wissen. Ich glaube, wenn wir uns mehr auf diese kindliche Begeisterung einlassen und sich Dinge entfalten lassen, dann haben wir viel mehr Spaß und es kommen oft viel tollere Sachen raus als erwartet.