Da ich immer wieder davon spreche, dass mein Leben sich durch Meditation so verändert hat, möchte ich eine Bestandsaufnahme machen. Und die Chance nutzen gleichzeitig mit ein paar Mythen aufzuräumen.
1. Nein - ich bin nicht ständig gut gelaunt, schwebe dauerhaft auf Wolke 7 oder es passiert nichts "schlimmes" mehr in meinem Leben. Aber
- insgesamt bin ich viel besser gelaunt. Ich bin positiver, meine schlechten Tage sind seltener, nicht mehr so "tief" wie früher und dauern viel kürzer
- wenn ich mich aufrege geht es schneller vorüber und - es ist dann wirklich vorbei! Früher konnte ich noch Tage später über das gleiche Ereignis schimpfen und nochmal wütend werden
- wenn etwas passiert bin ich gelassener und nehme es nicht mehr so persönlich. Was passiert passiert. Das kann ich nicht ändern. Aber meine Einstellung und Reaktion
2. Mein Leben ist wirklich nicht "perfekt", aber es läuft irgendwie runder.
- wenn ich etwas erreichen möchte, muss ich trotzdem was tun und mich anstrengen. Nur brauche ich weniger Anläufe und Umwege. Es kommen mir viel häufiger gute Ideen.
- wenn ich etwas verschusselt haben sind da auf einmal mir bisher unbekannte Menschen, die mir gerne aus der Patsche helfen
- diese erstaunlichen Zufälle wo alles genauso zusammenkommt, dass es "perfekt" ist, sind viel häufiger geworden (eventuell spielt selektive Wahrnehmung eine Rolle, aber da wir uns die Welt eh selber im Kopf zusammenbasteln spielt das keine große Rolle)
3. Ich bin ein völlig normaler Mensch. Mit den gleichen Herausforderungen, die jede junge Familie in unserer modernen Welt hat.
- nach einem langem Arbeitstag bin ich müde und habe keine Lust zum 20. Mal das gleiche Spiel mit meiner fast 3jährigen Tochter zu spielen
- wenn die Katze morgens um 5 meint sie müsste mir ihre Spielmaus bringen, werde ich grantig und sie fliegt hochkant aus dem Schlafzimmer
- wenn ich im Tran bin, vergesse ich, dass andere Autofahrer sich freuen, wenn man sie abbiegen lässt
- Aber: Ich mache mich dafür nicht mehr fertig. Ich sage, dass ich genervt und müde bin. Ich stehe dazu, dass ich ungestört schlafen möchte. Und ich verzeihe mir, dass ich ein Mensch bin, der in Gedanken völlig woanders sein kann.
Wenn ich mal ein paar Tage meine Meditation vernachlässige (auch das kommt vor), merke ich das recht schnell. Und ändere es ebenso schnell wieder. Denn durch die regelmäßige Meditation bin ich gelassener, weniger gestresst, schlafe besser, bin höflicher und aufmerksamer. Dafür investiere ich gerne täglich mindestens 20 Minuten.